Kostenfreier Vortragsabend / 13. Juni 2023, 18:30 Uhr
Die Künstlerfamilie Moosburgger – Stukkateure, Maler, Architekten und ein Museum.
Vom Bregenzerwald nach Wertheim und zurück
Das Internationale Zentrum für Kulturgüterschutz und Konservierungsforschung IZKK, das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC sowie der Historische Verein Wertheim laden herzlich zum Vortragsabend im Rahmen der Bronnbacher Gespräche ein.
Am 13. Juni 2023 um 18:30 Uhr referiert Dr. Jörg Paczkowski, der ehemalige Leiter des Grafschaftsmuseum Wertheim und Kurator des Museums Schlösschen im Hofgarten, in der Außenstelle das Fraunhofer ISC im Kloster Bronnbach.
August Moosbrugger, der Erbauer der St. Venantius-Kirche in Wertheim und in etwa 20 weiteren Ortschaften, stammt aus einer vorarlbergischen Künstlerfamilie, zu der bekannte Baumeister, Stukkateure und Maler gehören. Einer seiner Vorfahren, Andreas Moosbrugger, errichtete u.a. Anfang des 18. Jahrhunderts die großartige Kloster- und Wallfahrtskirche Maria Einsiedeln. Der Vater, Wendelin Moosbrugger (1760 – 1849), war hochgeachteter Porträtmaler im Bodenseebereich und in Baden.
Er schuf u.a. das Bild seines Sohnes August, das das Grafschaftsmuseum vor ca. 30 Jahren schon erwerben konnte. Auch malte er in zahlreichen Kirchen die Altarbilder. Die Brüder von August wurden Maler. Friedrich sollte gar Hofmaler in St. Petersburg werden. Leider erlag er dort ein auf der Seefahrt erlittenes Nervenfieber. Joseph schuf u.a. im Auftrag des Großherzogs von Baden zahlreichen Stadtansichten. So hängt sein grandioses Bild von Wertheim im Schloss auf der Insel Mainau. Zudem schuf er im Taubertal viele Aquarelle und Zeichnungen - auch von Bronnbach. Das Leben des Sohnes von August, Karl Friedrich Willibald (geboren in Wertheim 1840) ist sehr abenteuerlich. Er war Zeichner und Sänger. Er soll Hofsänger unter Napoleon III in Paris gewesen sein, später dann sogar in San Francisco. Er war verheiratet in Riga und hatte ein Gut bei Berchtesgaden. Er selbst schmückt seine Biographie sehr blumig aus. Seine Mutter und seine Schwester kritisieren in Briefen, die aus Wertheim stammen, ihn sehr. 2021 wurde im Stammhaus von Wendelin Moosbrugger in Au-Rehmen/ Bregenzerwald ein kleines aber vorbildliches Museum eingerichtet.